Die Ausstellung

Der Schleier des Vergessens

Der Ausstellungsentwurf zu „War mein Opa Nazi“ verhüllt das Innere
des Ausstellungsraums.
Ein lichtdurchlässiges, nicht-blickdichtes Textil abstrahiert die
Wahrnehmung der Bunkerwände. Leuchtstoffröhren fluten die
vernarbten Mauern von unten, sodass das Wandrelief hinter dem Stoff
wahrnehmbar hervortritt. Decke und Fußboden werden mit demselben
weißen Stoff bespannt und erschaffen so eine, die BesucherInnen
umfassende, Sphäre.

Die Installation schafft eine zweite Ebene, die sich von der dominanten
Atmosphäre des Flandernbunkers unterscheidet und erleichtert so den
Schritt zur Vergangenheitsbewältigung.
Die Verhüllung bricht mit den Erwartungen der Besucher:innen auf eine
direkte und klare Vermittlung von Positionen – wäre gut denkbar in
einer faschismuskritischen Institution wie Mahnmal Kilian e.V. –
und inszeniert stattdessen weder diese Institution, noch das
faschistische Gebäude, welches einmal das System repräsentierte. Im Zentrum steht die Besinnung auf die individuelle Vergangenheit der
BesucherInnen, deren Aufklärung auch außerhalb der Ausstellung
geschehen sollte.
Théo Thoumine

Der Schleier des Vergessens, Théo Thoumine